Regal dekorieren Wie du deine Bücheregale einrichtest und in echte Hingucker verwandelst

Ein Regal ist der Garant für jede Menge Stauraum.

Seine offenen Fächer legen allerdings auch gnadenlos offen, ob wir ordentlich oder chaotisch sind. Zugleich erlaubt dieses Möbelstück einen Einblick in unseren persönlichen Lebensstil. Denn das, was wir in einem Regal aufstellen oder dekorieren, sagt eine Menge über uns aus.

Ob du nun eher zu den Ordentlichen und Strukturierten gehörst oder zu den Jägern und Sammlern zählst, die sich von nichts trennen können – mit dem richtigen Know-how und ein paar dekorativen Accessoires kann jeder einen tollen Eyecatcher aus seinem Regal machen.

Denn ein Regal geschmackvoll zu dekorieren ist kein Hexenwerk.

Damit es in deinem Zuhause nicht nur als schnöde Ablage-, sondern auch als interessante Präsentationsfläche dient, verrate ich dir nachfolgend die fünf wichtigsten Aspekte für das Einrichten und Dekorieren deines Regals.

Die erste Frage, die sich stellt: Welches Regal darf’s denn sein?

Ganz grob unterscheidet man Standregale und wandhängende Regale.

Standregale sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich. Ihr äußerer Rahmen hat ein festes Format. Die Einlegeböden sind – bis auf einen oder zwei für ausreichend Stabilität – flexibel. So kannst du die übrigen Regalfächer genau den Dingen anpassen, die darin Platz finden sollen.

In Standregalen sind auch schwere Gegenstände gut aufgehoben, weil sie aufgrund ihrer Bauweise in der Regel recht robust und solide sind.

Wandregale werden, wie der Name schon vermuten lässt, an der Wand montiert. Dabei kann es sich um einzelne Regalbretter handeln oder um modulare Systeme, die sich nach Lust und Laune zusammensetzen und an der Wand befestigen lassen.

Wandhängende Regale solltest du nicht überfrachten – weder physisch noch optisch. Sie profitieren von einer filigranen Gestaltung, die dem Auge Leichtigkeit vermittelt.

Ein Mix aus beidem ist das Regalsystem. Aus seinen einzelnen Modulen lassen sich ganze Wohnwände gestalten, indem du Stand- und Wandregale kombinierst und zu einem auf deine individuellen Wünsche abgestimmten Ensemble zusammenstellst.

Der Clou:

So ein Regalsystem wird passgenau auf die räumlichen Gegebenheiten zugeschnitten – so können auch die Wände unterhalb von Dachschrägen bis in den letzten Winkel ausgenutzt werden, ohne dass die Wohnlichkeit verloren geht. Außerdem lassen sich einzelne Elemente mit Türen verschließen – das sorgt für einen aufgeräumten Look.

Bevor du dich ans Dekorieren machst, sollten Ausmisten und Ordnung schaffen auf dem Plan stehen. Denn sein wir mal ehrlich: Bei jedem von uns hat sich in den letzten Jahren ganz bestimmt jede Menge Zeug angesammelt, das wir überhaupt nicht benutzen.

Also nimm gleich zu Beginn all deinen Mut zusammen und sortiere aus, was nur Staubfänger ist und dir weder den Alltag erleichtert noch dein Herz erfreut. Dazu nimmst du am besten jedes einzelne Stück kurz in die Hand und überlegst, ob es gehen oder bleiben darf.

Die übriggebliebenen Gegenstände ordnest du dann auf einem großen Tisch oder auf dem Fußboden zu thematisch passenden Gruppen. Dort stehen oder liegen dann wahrscheinlich ein ganzer Schwung Bücher. Einige Aufbewahrungsboxen, -körbe und -dosen. Ein paar Grüppchen aus Bildern, Vasen und Schalen. Und bestimmt je eine Sammlung an Accessoires, Souvenirs, Windlichter und Kerzen.

So weit, so gut.

Jetzt ist dein Bücherstapel dran. In den meisten Fällen macht er den Löwenanteil aus. Denn trotz Tablet, Kindle, Tolino & Co. haben viele von uns noch immer gern „ein echtes Buch“ in der Hand.

Bücher kannst du wunderbar nach Größe, nach Genre bzw. Themengebiet, nach Autoren oder auch nach Farbe sortieren.

Erlaubt ist, was gefällt.

Besonders große und hübsche Bücher – sogenannte Coffee Table Books – wirken toll als Eyecatcher, indem du sie einzeln mit der Front nach vorn aufstellst. Alle anderen ordnest du entweder in Reihen an oder du bildest kleine Stapel, die du lässig auf den Regalböden verteilst.

Dann trittst du einen oder zwei Meter zurück und betrachtest dein Werk:

Sind die Bücher ausgewogen im Regal verteilt? Stimmen die Proportionen? Wirkt die Farbzusammenstellung harmonisch?

Bei dreimal „Ja!“ geht’s weiter zum nächsten Schritt.

Kommen wir nun zu den wirkungsvollen Kleinigkeiten, die deinem Regal Persönlichkeit verleihen. Dazu gehören die oben erwähnten Bilder, Vasen, Schalen, Souvenirs, Windlichter, Kerzen und bestimmt noch vieles mehr.

Mit diesen Objekten machen wir uns jetzt an den Feinschliff.

Große Bilder kannst du an die Rückwand der Regalfächer lehnen, um ihnen mehr Tiefe zu verleihen. Kleine Bilder stellst du in Grüppchen oder einzeln auf. Alternativ platzierst du sie auf einem Bücherstapel, der dann wie eine kleine Bühne für deine Schätzchen wirkt.

Vasen, Schalen, Souvenirs und Kerzen sehen in Gruppen arrangiert am besten aus. Achte dabei auf eine ungerade Anzahl.

Grundsätzlich gilt: Größeres kommt nach hinten, Kleines in den Vordergrund.

Noch ein Tipp aus der Praxis:

Mit natürlichen Materialien – hierzu zählen Pflanzen, Zweige, Blüten, Strandfunde und Ähnliches – sorgst du für frische und lebendige Akzente in deinem Regal. Damit es nicht zu bunt wird, solltest du diese Dinge auf die Farbwelt der größeren Gegenstände abstimmen.

Einzige Ausnahme:

Grünpflanzen sind so was wie die Jeanshose in der Mode. Sie passen immer und zu allen Farben!

Zum Abschluss noch ein Tipp, mit dem du aus deinem Regal einen echten Hingucker machst:

Überfrachte es nicht!

Eine Faustregel besagt folgende Gewichtung:

• Ein Drittel Bücher und Bildbände.
• Ein Drittel dekorative Objekte.
• Ein Drittel freie Fläche.

Das musst du ganz bestimmt nicht mit dem Taschenrechner und einem Lineal überprüfen, aber die Proportionen sollten grob übereinstimmen.

Eine weitere gute Nachricht:

Nichts ist in Stein gemeißelt. Dein Regal kannst du regelmäßig neu oder umdekorieren. Mit nur wenigen Handgriffen und ein paar anderen Accessoires entsteht wieder ein völlig neues Bild!