Haptisches Interior Design-Moodboard mit echten Materialien

Interior Design-Moodboards Analog statt digital – so nutzt du die Kraft von Material, Haptik und Textur bei der Raumgestaltung

Bestimmt kennst du das: Du siehst auf Social Media, in einem Design-Blog oder in einer Wohnzeitschrift das Foto eines Raums, der auf den ersten Blick perfekt geplant ist: Eingerichtet im derzeit angesagten skandinavischen Stil, gestaltet mit ausgewählten, wirklich toll aufeinander abgestimmten Farben und „Pinterest-schön“.

Tja, und trotzdem fehlt etwas…

Nach einigem Hin- und Herüberlegen denkst du vielleicht: Der Raum wirkt so glatt, fast ein bisschen steril und irgendwie künstlich.

Warum das so ist?

Weil ein Raum, den wir nicht fühlen können, uns fremd bleibt. Und genau da beginnt das Thema dieses Artikels und mein Faible für analoge Moodboards im Interior Design.

Warum wir Räume nicht nur sehen, sondern auch fühlen


Wenn wir an die Einrichtung von Wohnräumen denken, nehmen wir vieles zuerst über die Augen wahr. Dazu gehören zum Beispiel Farben, Formen und Linien. Unser Körper erfasst Räume aber mit weiteren Sinnen und auf einer viel tieferen Ebene: durch Temperatur, Akustik und Berührung.

Wusstest du, dass der Tastsinn einer unserer wichtigsten Sinne ist? Er ist intim, unmittelbar – und extrem ehrlich.

In der Regel spüren wir nämlich sofort, ob sich ein Stoff billig anfühlt, ob ein Holz Wärme ausstrahlt oder ob ein Teppich unsere Füße einlädt. Und während ein natürlicher Baumwollstoff ein hohes Maß an Geborgenheit vermittelt, fühlt sich eine spiegelglatte Oberfläche zwar sehr edel, aber möglicherweise auch ziemlich unterkühlt an.

Die Beschaffenheit von Material hat also einen wesentlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Know-how

Was ist ein haptisches Moodboard?

Ein Moodboard aus echten Materialien zeigt nicht nur Farben und Formen, sondern auch:

  • Oberflächen (zum Beispiel Holzmaserung und Stofftextur)
  • Gewicht (leichte oder schwere Materialien)
  • Temperatur (kühl bzw. warm)
  • Haptik (weich, rau, strukturiert, glatt)

Das Ziel: Den späteren Raum greifbar machen – schon bevor er fertig ist.

Was analoge Moodboards den digitalen Versionen voraushaben


Bitte versteh mich nicht falsch: Pinterest, Instagram, Canva & Co. sind wunderbare Werkzeuge zur Inspiration – aber sie bleiben zweidimensional.

Du kannst ein Samtbild sehen, aber nicht die Tiefe, das Lichtspiel oder die Temperatur der Oberfläche dieses Materials erleben.

Und so ist ein Raum, der nur aus digitalen Eindrücken entsteht, oft eine schöne Hülle, die zwar optisch durchaus überzeugt – uns aber nicht berührt.

Man kann also sagen, dass digitale Moodboards bei der visuellen Stilfindung helfen. Und das ist auch ganz bestimmt nicht zu unterschätzen.

Analoge oder haptische Moodboards hingegen unterstützen uns, die Atmosphäre des Raums zu spüren. Und genau dieses Gefühl ist es, was am Ende darüber entscheidet, ob wir uns darin zuhause fühlen oder eben nicht.

Warum es entscheidend ist, echte Materialien zur Hand zu nehmen


Hast du im Internet schon einmal einen Polsterstoff entdeckt, der dir richtig gut gefallen hat? Du mochtest die Farbe, er schien perfekt zu deinem Sofa zu passen und wirkte wie ein Volltreffer.

Dann hast du ein Muster davon geordert und enttäuscht festgestellt, dass er kratzig, steif oder einfach „ungemütlich“ war.

Wie du siehst, verrät die Haptik mehr über ein Material als ein Foto davon es jemals können wird:

  • Ist es weich oder rau?
  • Fühlt es sich natürlich oder künstlich an?
  • Wirkt es leicht oder schwer?
  • Ist es leise oder kratzt und knistert es beim Anfassen?


Erst wenn du es berührst, wird plötzlich spürbar, ob ein Stoff zu glatt und geradezu abweisend für ein einladendes Wohnzimmer ist oder ob ein Bodenbelag zwar schön aussieht, aber viel zu kühl für ein gemütliches Schlafzimmer ist.

Was du daraus schlussfolgern solltest?

Lass dich von deinem Gefühl leiten, denn deine Hände sind deine ehrlichsten Designberater.

Die Magie der Materialkombination


Und noch etwas ist in diesem Zusammenhang wichtig:

Erst durch die geschickte Kombination von Materialien werden alle unsere Sinne angesprochen und es entsteht eine wohnliche Atmosphäre:

Eine glatte Keramikfliese kann für sich genommen edel, aber auch geradezu steril wirken. Kombinierst du sie hingegen mit einem grob gewebten Wollstoff, handgemachter Keramik und geöltem Holz, erzählt sie auf einmal eine ganz andere Geschichte.

Du siehst: Das Material an sich, aber auch eine stimmige Kombination macht Räume einladend und lebendig.

Und auch dieses Beispiel soll meine Ausführungen noch einmal verdeutlichen:

Eine meiner Kundinnen hatte für ihr Schlafzimmer ein Moodboard mit gekälktem Holz, weißem Leinen, mattem Messing, schwarzem Metall und gedämpften Grün- und Blautönen erstellt. Es sah schön aus, keine Frage.

Doch beim Anfassen wurde ihr klar:

Das kühle Leinen passte überhaupt nicht zur Zartheit und Intimität, die sie sich in diesem Raum gewünscht hatte. Mein Vorschlag, stattdessen einen leichten Baumwollstoff zu nutzen, brachte die Wende – optisch fast gleich, gefühlt eine völlig andere Welt.

Warum haptische Moodboards bessere Entscheidungen ermöglichen


Es ist also eigentlich ganz einfach: Wer Materialproben in der Hand hatte, trifft bessere Entscheidungen und spart sich teure Fehlkäufe.

Man spürt nämlich, ob man barfuß über einen Teppich gehen möchte. Ob eine Küchenarbeitsplatte sich wirklich nach Naturstein anfühlt. Oder ob eine Farbe an der Wand genauso schön wirkt, wie es der Aufdruck auf einem Farbfächer aus Papier suggerieren möchte.

Auf den Punkt gebracht, lässt sich sagen:

Ein haptisches Moodboard macht aus deinen Ideen fühlbare Realität. Und es macht deutlich, was stimmig ist – und was nicht.

Mit echten Materialien gegen die digitale Einheitsästhetik


Was mir außerdem auffällt: Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr digital und sofort verfügbar ist. Und dadurch sieht zunehmend alles gleich aus.

Doch Charakter entsteht durch Oberfläche. Durch Patina. Durch Maserung und spannende Textur.

So erzählt eine handgefertigte Keramikfliese mehr als ein perfekt zugeschnittener Vinylboden. Und raues Leinen mit kleinen Unregelmäßigkeiten wirkt echter als ein glänzendes Polyestergewebe.

Und genau deshalb helfen uns Moodboards aus echten Materialien auch dabei, den eigenen Stil und Geschmack zu entwickeln und dem persönlichen Gespür zu vertrauen.

Sie laden uns ein, nicht Perfektion zu gestalten – sondern Atmosphäre.

Ein Moodboard aus echten Materialien gestalten: Probiere es aus!


Wenn du also das nächste Mal ein Zimmer umgestalten willst, beginne ausnahmsweise mal nicht mit ein paar Klicks im Internet.

Sondern mit den Händen.

Besorge dir Muster beim Raumausstatter und lege Holz-, Fliesen-, Stoff- und Tapetenstücke nebeneinander. Lass sie ein paar Tage liegen und fühle, wie sie auf dich und deine Sinne wirken.

Und wenn du dabei Anleitung möchtest – oder einfach Inspiration: In meinem Buch MAGIC MOODBOARDS FÜR DEIN INTERIOR DESIGN zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt ein stimmiges Moodboard aus echten Materialien zusammenstellst.

Mit Tipps, Layout-Vorlagen, Beispielen und ganz viel Raum für deine eigenen Ideen.

Es erscheint im September 2025.

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Praxis-Tipp

Mini-Challenge zum Ausprobieren

Teste es selbst:

Lege drei Materialien nebeneinander, die du in einem Raum kombinieren möchtest, also zum Beispiel ein Stück Stoff, ein Stück Holz und eine Wandfarbe.

Beobachte dann:

  • Wie fühlen sie sich an?
  • Welche Emotionen lösen sie aus?
  • Was passiert, wenn du eines davon veränderst?

Vertrau deinem Gespür!

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