WOHNBLOG
Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
WOHNBLOG
Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
von Katrin Täubig
Hinter dem dänischen Wort „Hygge“ verbirgt sich eher eine Einrichtungs- und Lebensphilosophie als ein spezieller Wohnstil. Ich verrate Ihnen alles, was Sie über das hyggelige Wohnglück wissen müssen und gebe Ihnen eine kurze Anleitung zum hyggeligen Wohnen – so gelingt ein Zuhause, das glücklich macht!
Bei Hygge geht es eher um Atmosphäre als um die Dinge an sich. Sie können die schönsten Designerstücke in Ihrer Wohnung versammelt haben – wenn den Räumen die Seele fehlt, ist von Hygge keine Spur.
Hygge heißt, mit Menschen zusammen zu sein, die uns am Herzen liegen. Uns zuhause zu fühlen, ohne in einer ständigen Habachtstellung sein zu müssen. Hygge bedeutet, endlos über alltägliche oder ungewöhnliche Dinge zu quatschen oder gemeinsam in einträchtigem Schweigen aus dem Fenster zu schauen. Oder auch ganz allein mit einer dampfenden Tasse Kaffee oder Tee auf dem Sofa zu sitzen und fern aller schwermütigen Gedanken einfach nur in die Luft zu gucken.
Aber worauf kommt es denn nun ganz konkret an, wenn Sie Ihr Zuhause so richtig hyggelig einrichten wollen?
Die gute Nachricht gleich vorweg:
Viel Geld müssen Sie dafür nicht ausgeben.
„The best things in life are free...“ Einfachheit und Bescheidenheit sind der Schlüssel zum hyggeligen (Wohn-)Glück. Hygge hat nämlich überhaupt nichts mit prestigeträchtigen Designermöbeln oder teuren Accessoires zu tun. Ein schöner Ausspruch des dänischen Glücksforschers Maik Wiking lautet deshalb auch:
„Je mehr Bling, desto weniger Hygge.“
Viel wichtiger ist es, die einfachen Dinge zu schätzen und sie voller Dankbarkeit anzunehmen.
Dazu gehören in erster Linie Möbel und Accessoires, die eine Geschichte erzählen. Die schöne Erinnerungen in Ihnen wachrufen. Und Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Hygge hat nämlich ganz viel mit persönlichen Glücksgefühlen zu tun. Und diese wiederum sind unabhängig von materiellem Wohlstand oder teuren Anschaffungen.
Die dänische Bezeichnung für Spielverderber lautet „Lyseslukker“ – wörtlich übersetzt bedeutet das: derjenige, der die Kerzen ausmacht.
Muss man mehr dazu sagen?
Außer, dass gute Lichtszenarien ausschlaggebend sind fürs hyggelige Wohnen. Einfach nur eine große Deckenleuchte aufhängen und denken, das war's?
Nö.
Eine gemütliche Wohnatmosphäre entsteht erst dann, wenn Sie mehrere Leuchten im Raum verteilen. Am besten ist dabei ein Mix aus direktem und indirektem Licht. Und fünf Leuchten pro Raum dürfen es dabei mindestens sein.
Natürlich benötigen Sie die obligatorische Deckenleuchte, die jeden Winkel des Raumes ausleuchtet. Für die Orientierung im Raum. Wenn Sie staubsaugen wollen. Oder verloren geglaubte Lego-Steine unter dem Sofa hervorfischen möchten.
Ihre Deckenleuchte benötigt aber unbedingt ein paar Begleiter.
Dazu zählen Steh- oder Tischleuchten, die Sie frei im Raum platzieren können. Die Stehleuchte zum Beispiel beim gemütlichen Sessel, um dort entspannte Lesestunden zu verbringen. Die Tischleuchten auf dem Sideboard, einem Beistelltisch oder auf der Fensterbank, um vorrangig in den dunklen Abendstunden eine gemütliche Wohnatmosphäre zu schaffen.
Und als Ergänzung: Kerzen, Kerzen, Kerzen.
Der schnellste Weg, ein bisschen Hygge in den Raum zu zaubern, ist ein paar Kerzen anzumachen. Und ob Sie es glauben oder nicht: Schon der Akt des Kerzenanzündens an sich erzeugt einen besonderen Moment. Wenn das Streichholz über die Reibefläche ratscht und dieser wunderbare Geruch nach Feuer und Schwefel das Zimmer erfüllt...
Bei aller Gemütlichkeit aber bitte nicht vergessen: Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen und nach dem Auspusten einmal kräftig den Raum durchlüften.
Nichts strahlt weniger Hygge aus als kratzige Polsterstoffe oder Teppiche aus Kunstfasern, die sich zudem noch elektrostatisch aufladen...
Richtig hyggelig hingegen sind Naturmaterialien wie Wolle, Baumwolle, Leinen oder auch Fell. Wichtig ist, dass Sie bei der Raumgestaltung Textilien verwenden, die Sie gerne anfassen. Weil sie sich weich und natürlich anfühlen. Weil sie angenehm riechen. Weil sie temperaturausgleichend sind – also im Sommer kühlen und im Winter wärmen.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum Textilien so wichtig sind fürs hyggelige Wohnen:
Sie verbessern die Raumakustik.
In einem Raum, der nur aus glatten Oberflächen besteht, klingt es wie im Hallenbad. Und das ist alles Mögliche, nur nicht wohnlich.
Schaffen Sie also jede Menge Kissen, Decken und Plaids für Ihr Sofa an. Schmücken Sie die Fenster mit Vorhängen, die lässig bis auf den Boden fallen. Und legen Sie auf den Fußboden unbedingt einen großen Teppich. Der sollte übrigens lieber eine Nummer zu groß sein als zu klein – sonst wirkt er nämlich wie eine überteuerte Fußmatte...
Falls es so etwas wie die Mutter aller lässigen Kleidungsstücke gibt, dann lebt sie in Dänemark. Ob zuhause, im Büro oder auf einer Party – in Dänemark kleidet man sich auf eine legere und entspannte Art, ohne dabei underdressed oder gar nachlässig zu wirken.
Aber statt Hemden oder Blusen zu bügeln, nimmt man sich eben lieber Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
Und genau das sollten Sie auch tun!
Vor allem, wenn Sie von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen und sich entspannen möchten. Es gibt nämlich auch hierzulande wunderbar gemütliche und zugleich elegante Homewear. So genannte Jogger Pants sind die stylishe Alternative zur ausgebeulten Jogginghose. Weiche Strick-Oberteile aus Baumwolle, Seide oder Kaschmir ersetzen verwaschene Shirts.
Denn sein wir mal ehrlich:
Wir möchten doch nicht nur, dass unser Sofa gut aussieht. Wir möchten ebenfalls gut aussehen, wenn wir auf unserem Sofa sitzen, oder?
Und selbst wenn Sie sich in Ihrem edlen, aber gemütlichen Outfit kurzfristig entscheiden, nochmal schnell zum Einkaufen oder zu einem abendlichen Spaziergang aufzubrechen, ist das in diesen kuscheligen Lieblingsteilen überhaupt kein Problem.
Raumdüfte können sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Wenn unser Zuhause von einem angenehmen Duft erfüllt ist, entsteht eine schöne Raum- und Wohlfühlatmosphäre. Aber: Finger weg von billigen Duftkerzen!
Es gibt nämlich viele andere und vor allem natürlichere Düfte, die für Entspannung am Abend oder Energie am Morgen sorgen.
Hier kommen meine fünf Favoriten:
Ein wärmender Ingwer- oder Kräutertee, eine selbst zubereitete Kürbissuppe, Nüsse und Mandeln statt Pralinen – gönnen Sie sich doch mal eine Portion gesundes Soulfood. Denn sich zu verwöhnen, muss ja nicht zwangsläufig heißen, jede Menge ungesunde Kalorien in sich hineinzustopfen.
Wer mich gut kennt, muss jetzt wahrscheinlich laut lachen und denkt:
Das sagt ausgerechnet Katrin, die für ein leckeres Stück Kuchen auch ihre Oma verkauft hätte...
Natürlich sind kleine Sünden zwischendurch total wichtig und aus meiner Sicht ist Kuchen auch definitiv mega hygge. Allerdings gibt es bei mir keine fertigen Teilchen vom Bäcker oder aus dem Supermarkt, die in fiesem Zuckerguss ertränkt wurden und für mich irgendwie immer ein bisschen nach Plastik schmecken. Sondern ausschließlich selbst gemachten Kuchen, dessen Zubereitung schon für Hygge sorgt – siehe Punkt 5 auf dieser Liste.
Noch ein Tipp für's nächste Wochenende:
Auch wenn Krümel höllisch pieken – warum gönnen Sie sich gegen alle Vernunft nicht mal wieder ein ausgedehntes Frühstück im Bett? Das ist nämlich unschlagbar gemütlich. Vor allem wenn es draußen nass und kalt ist.
Stopfen Sie sich dazu eine ordentliche Ladung Kissen in den Rücken, schnappen Sie sich ein gutes Buch oder eine Zeitschrift – fertig ist der hyggeligste Start in den Tag, den Sie sich vorstellen können.
Ich habe es ganz am Anfang schon erwähnt: Hygge hat ganz viel damit zu tun, dass wir uns sicher, geborgen und gut aufgehoben fühlen. Unser Alltag wird gefühlt immer hektischer und unberechenbarer. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass wir nur noch über kalte, glatte Bildschirme wischen. Essen und Trinken findet häufig zwischen Tür und Angel statt.
Wie herrlich ist es da, sich einen Ort zu schaffen, der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Und dieses Wohlfühlzuhause dann mit allen Sinnen zu genießen.
Zum Beispiel mit einer Tasse Tee, die mit einem Teelöffel Honig übrigens noch hyggeliger wird. Mit ein paar Kerzen, deren Flammen sanft den Raum erhellen. Eingekuschelt in eine gemütliche Decke – vielleicht mit einem guten Buch, in dessen Geschichte wir eintauchen und dabei die Zeit vergessen können.
Ohne kitschige Stehrumchen und überflüssigen Schnickschnack. Dafür mit jeder Menge Lässigkeit und frei von Perfektionsansprüchen.
Dann kommen Sie doch zu meinem Workshop „Hygge – Das Geheimnis der Gemütlichkeit“.
Dort lernen Sie alles über die Gestaltung hyggeliger Wohlfühlräume.
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