Hyggelig wohnen 7 erprobte Hygge-Tipps, wie dein Zuhause dich glücklich macht
Hinter dem dänischen Wort „Hygge“ verbirgt sich eher eine Einrichtungs- und Lebensphilosophie als ein spezieller Wohnstil.
Ich verrate dir alles, was du über das hyggelige Wohnglück wissen musst und gebe dir eine kurze Anleitung zum hyggeligen Wohnen – so gelingt ein Zuhause, das glücklich macht!
Bei Hygge geht es eher um Atmosphäre als um die Dinge an sich. Du kannst die schönsten Designerstücke in deiner Wohnung versammelt haben – wenn den Räumen die Seele fehlt, ist von Hygge keine Spur.
Hygge heißt, mit Menschen zusammen zu sein, die uns am Herzen liegen. Uns zuhause zu fühlen, ohne in einer ständigen Habachtstellung sein zu müssen. Hygge bedeutet, endlos über alltägliche oder ungewöhnliche Dinge zu quatschen oder gemeinsam in einträchtigem Schweigen aus dem Fenster zu schauen. Oder auch ganz allein mit einer dampfenden Tasse Kaffee oder Tee auf dem Sofa zu sitzen und fern aller schwermütigen Gedanken einfach nur in die Luft zu gucken.
Aber worauf kommt es denn nun ganz konkret an, wenn du dein Zuhause so richtig hyggelig einrichten willst?
Die gute Nachricht gleich vorweg:
Viel Geld musst du dafür nicht ausgeben.
1. Hyggelig wohnen muss nicht teuer sein
„The best things in life are free...“ Einfachheit und Bescheidenheit sind der Schlüssel zum hyggeligen (Wohn-)Glück. Hygge hat nämlich überhaupt nichts mit prestigeträchtigen Designermöbeln oder teuren Accessoires zu tun. Ein schöner Ausspruch des dänischen Glücksforschers Maik Wiking lautet deshalb auch:
„Je mehr Bling, desto weniger Hygge.“
Viel wichtiger ist es, die einfachen Dinge zu schätzen und sie voller Dankbarkeit anzunehmen.
Dazu gehören in erster Linie Möbel und Accessoires, die eine Geschichte erzählen. Die schöne Erinnerungen in dir wachrufen. Und dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Hygge hat nämlich ganz viel mit persönlichen Glücksgefühlen zu tun. Und diese wiederum sind unabhängig von materiellem Wohlstand oder teuren Anschaffungen.
2. Für Hygge in der Wohnung braucht es schönes Licht und Kerzenschein
Die dänische Bezeichnung für Spielverderber lautet „Lyseslukker“ – wörtlich übersetzt bedeutet das: derjenige, der die Kerzen ausmacht.
Muss man mehr dazu sagen?
Außer, dass gute Lichtszenarien ausschlaggebend sind fürs hyggelige Wohnen. Einfach nur eine große Deckenleuchte aufhängen und denken, das war's?
Nö.
Eine gemütliche Wohnatmosphäre entsteht erst dann, wenn du mehrere Leuchten im Raum verteilst. Am besten ist dabei ein Mix aus direktem und indirektem Licht. Und fünf Leuchten pro Raum dürfen es dabei mindestens sein.
Natürlich benötigst du die obligatorische Deckenleuchte, die jeden Winkel des Raumes ausleuchtet. Für die Orientierung im Raum. Wenn du staubsaugst. Oder verbummelte Lego-Steine unter dem Sofa hervorfischen möchtest.
Deine Deckenleuchte benötigt aber unbedingt ein paar Begleiter.
Dazu zählen Steh- oder Tischleuchten, die du frei im Raum platzieren kannst. Die Stehleuchte zum Beispiel beim gemütlichen Sessel, um dort entspannte Lesestunden zu verbringen. Die Tischleuchten auf dem Sideboard, einem Beistelltisch oder auf der Fensterbank, um vorrangig in den dunklen Abendstunden eine gemütliche Wohnatmosphäre zu schaffen.
Und als Ergänzung: Kerzen, Kerzen, Kerzen.
Der schnellste Weg, ein bisschen Hygge in den Raum zu zaubern, ist, ein paar Kerzen anzumachen. Und ob du es glaubst oder nicht: Schon der Akt des Kerzenanzündens an sich erzeugt einen besonderen Moment. Wenn das Streichholz über die Reibefläche ratscht und dieser wunderbare Geruch nach Feuer und Schwefel das Zimmer erfüllt...
Bei aller Gemütlichkeit aber bitte nicht vergessen: Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen und nach dem Auspusten einmal kräftig den Raum durchlüften.
3. Mhmmm, fühl mal! Zum Hygge-Wohnglück gehören Textilien, die du gern anfasst
Nichts strahlt weniger Hygge aus als kratzige Polsterstoffe oder Teppiche aus Kunstfasern, die sich zudem noch elektrostatisch aufladen...
Richtig hyggelig hingegen sind Naturmaterialien wie Wolle, Baumwolle, Leinen oder auch Fell. Wichtig ist, dass du bei der Raumgestaltung Textilien verwendest, die du gern anfasst. Weil sie sich weich und natürlich anfühlen. Weil sie angenehm riechen. Weil sie temperaturausgleichend sind – also im Sommer kühlen und im Winter wärmen.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum Textilien so wichtig sind fürs hyggelige Wohnen:
Sie verbessern die Raumakustik.
In einem Raum, der nur aus glatten Oberflächen besteht, klingt es wie im Hallenbad. Und das ist alles Mögliche, nur nicht wohnlich.
Schaffe also jede Menge Kissen, Decken und Plaids für dein Sofa an. Schmücke die Fenster mit Vorhängen, die lässig bis auf den Boden fallen. Und lege auf den Fußboden unbedingt einen großen Teppich. Der sollte übrigens lieber eine Nummer zu groß sein als zu klein – sonst wirkt er nämlich wie eine überteuerte Fußmatte...
4. Homewear: Der Hygge-Style ist lässig, aber nie nachlässig
Falls es so etwas wie die Mutter aller lässigen Kleidungsstücke gibt, dann lebt sie in Dänemark. Ob zuhause, im Büro oder auf einer Party – in Dänemark kleidet man sich auf eine legere und entspannte Art, ohne dabei underdressed oder gar nachlässig zu wirken.
Aber statt Hemden oder Blusen zu bügeln, nimmt man sich eben lieber Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
Und genau das solltest du auch tun!
Vor allem, wenn du von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommst und dich entspannen möchtest. Es gibt nämlich auch hierzulande wunderbar gemütliche und zugleich elegante Homewear. So genannte Jogger Pants sind die stylishe Alternative zur ausgebeulten Jogginghose. Weiche Strick-Oberteile aus Baumwolle, Seide oder Kaschmir ersetzen verwaschene Shirts.
Denn sein wir mal ehrlich:
Wir möchten doch nicht nur, dass unser Sofa gut aussieht. Wir möchten ebenfalls gut aussehen, wenn wir auf unserem Sofa sitzen, oder?
Und selbst wenn du dich in deinem edlen, aber gemütlichen Outfit kurzfristig entscheidest, nochmal schnell zum Einkaufen oder zu einem abendlichen Spaziergang aufzubrechen, ist das in diesen kuscheligen Lieblingsteilen überhaupt kein Problem.
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5. Hygge kann man zuhause sogar riechen
Raumdüfte können sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken.
Wenn unser Zuhause von einem angenehmen Duft erfüllt ist, entsteht eine schöne Raum- und Wohlfühlatmosphäre.
Aber: Finger weg von billigen Duftkerzen!
Die tun nämlich weder uns noch unserer Umwelt gut und machen schlimmstenfalls böse Kopfschmerzen...
Es gibt viele andere und vor allem natürlichere Düfte, die für Entspannung am Abend oder Energie am Morgen sorgen.
Hier kommen meine fünf Favoriten:
- Mein Gute Laune-Macher Nummer 1: Ein kleiner, knuffig gebundener Blumenstrauß mit zart duftenden Blüten. Jasmin beispielsweise riecht süßlich-frisch. Rosen duften blumig, leicht süßlich, aber nie aufdringlich. Hyazinthen zaubern schon zum Jahresbeginn den Duft von Frühling in meine Wohnräume.
- Eukalyptus lässt sich super als Tischdekoration verwenden. Einfach die Zweige zu einem Kranz oder einer Girlande binden oder – noch einfacher – locker in einer Vase arrangieren. Schon sorgt der sanfte Duft zuhause für Gemütlichkeit.
- Mein kleiner Kräutergarten auf der Küchenfensterbank verströmt nicht nur einen würzigen Duft. Die Kräuter geben auch vielen Gerichten den letzten Schliff. Achtung: Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei benötigen viel Licht – am besten gedeihen sie an einem nach Süden oder Südwesten ausgerichteten Ort.
- Nichts weckt bei mir so schöne Kindheitserinnerungen wie der Duft von Lebkuchen, Vanillekipferl und gebrannten Mandeln. Denn dabei denke ich an Plätzchenbacken, an kuschelige Adventssonntage und natürlich an die Vorfreude auf Weihnachten. Wenn meine Wohnung in der kalten Jahreszeit von Keks- und Kuchenduft erfüllt ist, finde ich das extrem heimelig und gemütlich.
- Schon der Duft einer frisch gebrühten Tasse Kaffee macht mich wach. Und tatsächlich haben mehrere Studien bestätigt, dass unser Gehirn auf den Duft von gemahlenen Kaffeebohnen ähnlich reagiert wie auf das Trinken der Tasse Kaffee selbst. Deshalb zelebriere ich schon die Zubereitung meiner morgendlichen Dosis „Hallo wach“ ausgiebig.
6. Soulfood: Zu Hygge in der Wohnung gehört auch gutes Essen
Ein wärmender Ingwer- oder Kräutertee, eine selbst zubereitete Kürbissuppe, Nüsse und Mandeln statt Pralinen – gönne dir doch mal eine Portion gesundes Soulfood. Denn sich zu verwöhnen, muss ja nicht zwangsläufig heißen, jede Menge ungesunde Kalorien in sich hineinzustopfen.
Wer mich gut kennt, muss jetzt wahrscheinlich laut lachen und denkt:
Das sagt ausgerechnet Katrin, die für ein leckeres Stück Kuchen auch ihre Oma verkauft hätte...
Natürlich sind kleine Sünden zwischendurch total wichtig und aus meiner Sicht ist Kuchen auch definitiv mega hygge. Allerdings gibt es bei mir keine fertigen Teilchen vom Bäcker oder aus dem Supermarkt, die in fiesem Zuckerguss ertränkt wurden und für mich irgendwie immer ein bisschen nach Plastik schmecken. Sondern ausschließlich selbst gemachten Kuchen, dessen Zubereitung schon für Hygge sorgt – siehe Punkt 5 auf dieser Liste.
Noch ein Tipp für's nächste Wochenende:
Auch wenn Krümel höllisch pieken – warum gönnst du dir gegen alle Vernunft nicht mal wieder ein ausgedehntes Frühstück im Bett? Das ist nämlich unschlagbar gemütlich. Vor allem wenn es draußen nass und kalt ist.
Stopf dir dazu eine ordentliche Ladung Kissen in den Rücken, schnapp dir ein gutes Buch oder eine Zeitschrift – fertig ist der hyggeligste Start in den Tag, den du dir vorstellen kannst.
7. Das Hygge-Gefühl ist geprägt von Sicherheit und Geborgenheit
Ich habe es ganz am Anfang schon erwähnt: Hygge hat ganz viel damit zu tun, dass wir uns sicher, geborgen und gut aufgehoben fühlen. Unser Alltag wird gefühlt immer hektischer und unberechenbarer. Die Digitalisierung sorgt dafür, dass wir nur noch über kalte, glatte Bildschirme wischen. Essen und Trinken findet häufig zwischen Tür und Angel statt.
Wie herrlich ist es da, sich einen Ort zu schaffen, der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Und dieses Wohlfühlzuhause dann mit allen Sinnen zu genießen.
Zum Beispiel mit einer Tasse Tee, die mit einem Teelöffel Honig übrigens noch hyggeliger wird. Mit ein paar Kerzen, deren Flammen sanft den Raum erhellen. Eingekuschelt in eine gemütliche Decke – vielleicht mit einem guten Buch, in dessen Geschichte wir eintauchen und dabei die Zeit vergessen können.
Hygge – das dänische Wohnglück kurz zusammengefasst
- Zum hyggeligen Wohnen gehören Möbel und Accessoires, die eine Geschichte erzählen
- Für Hygge in der Wohnung sorgen schönes Licht und jede Menge Kerzen
- Für dein Hygge-Wohnglück brauchst du natürliche Textilien, die sich gut anfühlen
- Elegante Homewear und entspannte Alltagskleidung – der Hygge-Style ist lässig, aber nie nachlässig
- Mit dem richtigen Raumduft kannst du Hygge zuhause sogar riechen
- Soulfood in den eigenen vier Wänden: Hygge heißt auch gutes Essen
- Hygge bedeutet, sich einen Ort zu schaffen, der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt
Was du JETZT sofort tun kannst, um deinem Wohlfühlzuhause näherzukommen...
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Darin verrate ich dir 7 entscheidende Einrichtungstipps, die du sofort anwenden kannst! Und eines versichere ich dir jetzt schon: Du benötigst weder neue Möbel, noch teure Designklassiker oder stylishe Accessoires.