
WOHNBLOG
Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
Warum Homestorys Ihnen nicht beim Einrichten Ihrer eigenen Wohnräume helfen
von Katrin Täubig
Inspiration – ja. Blaupause für das eigene Zuhause – nein.
Die meisten Wohnzeitschriften überbieten sich momentan geradezu darin, die spektakulärsten Homestorys zu veröffentlichen:
Wir dürfen teilhaben, wie Lise in ihrer denkmalgeschützten Altbauwohnung in Stockholm residiert. Oder wie Annika ein malerisches Sommerhaus (natürlich inklusive 1.500 Quadratmeter Grundstück) an der dänischen Ostseeküste hergerichtet hat. Dazu gibt es eine Vielzahl schöner Fotos und einen Schwung mehr oder weniger nützliche Einrichtungstipps:
„Ich stelle auf gestapelte Bildbände gern noch eine Leuchte – und nicht daneben. Das spart viel Platz.“
Aha.
Leider hilft Ihnen das alles kein Stück weiter, wenn Sie in einem Reihenhaus aus den 60er Jahren wohnen und auf der Suche nach einer Einrichtung sind, die zu Ihnen und eben diesem Haus passt. Ein schönes Zuhause hat nämlich mehr mit Ihrer eigenen Persönlichkeit zu tun und den Dingen, die Sie lieben, als mit Design-Klassikern und einem makellosen Geschmack.
Und seien wir doch mal ehrlich:
Schon die Architektur der vorgestellten Wohnungen und Häuser ist oft so beeindruckend, dass man tatsächlich verdammt viel falsch machen muss, um es in Sachen Inneneinrichtung so richtig zu versemmeln. Nur leider hat nicht jeder von uns historische Highlights wie aufwändige Stuckarbeiten, große Erkerfenster oder einen schwedischen Kachelofen in den eigenen vier Wänden. Und den Traum vom lässig-maritimen Feriendomizil können (oder wollen) sich auch nicht alle verwirklichen.
Dafür kämpfen wir meist mit ganz anderen „Wohnproblemen“, die es vorrangig zu lösen gilt:
- Wir möchten zum Beispiel den langen schmalen Flur, der über wenig Tageslicht verfügt, heller und einladender gestalten.
- Wir überlegen, was wir mit den bodentiefen Fenstern machen, damit uns die Nachbarn nicht ständig unter den Esstisch blicken können.
- Oder wir müssen einen Arbeitsplatz in unsere Räume integrieren, ohne dass dieser zu sehr im Fokus steht und die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Was noch hinzukommt:
Natürlich ist das porträtierte Zuhause zuvor extra für dieses Shooting vorbereitet worden. Eine Stylistin positioniert jedes Möbel, setzt jedes Accessoire in Szene und legt sogar jedes einzelne Kissen an die perfekte Stelle. Der Fotograf leuchtet die Räume optimal aus und verfügt über eine professionelle Ausrüstung mit den unterschiedlichsten Filtern und Objektiven. Und ganz zum Schluss werden die Fotos am Computer noch nachbearbeitet. So wirkt das Bild, welches die Kamera vor Ort eingefangen hat, wunderbar weichgezeichnet und ansprechend.
Was also wie mit leichter Hand inszeniert erscheint, ist in Wirklichkeit durch harte Arbeit und ein bisschen ästhetische Schummelei entstanden.
Und davon lassen wir uns beeindrucken? Diese Inszenierungen wollen Vorbild sein für die Einrichtung unserer Wohnräume? Solchen kaum erreichbaren Idealen sollen wir folgen?
Ganz. Sicher. Nicht.
Besser gut kopiert als schlecht selber gemacht? Ich finde: Nein.
Stattdessen sollten Sie lieber einen ehrlichen Realitäts-Check machen und allenfalls überlegen, welche der vorgestellten IDEEN Sie eventuell für Ihr eigenes Zuhause adaptieren können.
- Gefällt Ihnen zum Beispiel die Wandfarbe, können Sie eine Probedose davon kaufen, den Farbton auf ein großes Stück Malervlies streichen und vor Ort prüfen, ob er auch zu Ihren Räumen und der gewünschten Atmosphäre passt.
- Vielleicht verleiht auch die Art, wie das Plaid und ein paar Kissen auf dem Sofa drapiert sind, Ihren eigenen Polstermöbeln mehr Lässigkeit.
- Und möglicherweise ist die Anordnung der Bilder eine gute Vorlage, um endlich mal Ihre gesammelten Lieblingsfotos wirkungsvoll im Wohnzimmer zu arrangieren.
Wenn Ihnen aber ein konkretes Möbel gefällt, steht im Bildnachweis als Quelle garantiert kein Hersteller, bei dem Sie das schöne Stück einfach nachkaufen können, sondern: „privat“. Denn ganz bestimmt hat Lise genau den Stuhl, den Sie auch so klasse finden, von ihrer Großmutter geerbt und als persönliche Erinnerung liebevoll in Szene gesetzt.
Und da haben Sie's wieder:
Wohnen ist was ganz Persönliches – da gibt es kein richtig oder falsch.
Verzichten Sie also bitte auf den Vergleich mit anderen und konzentrieren Sie sich stattdessen lieber auf die Menschen und die Gegenstände, die Ihnen am Herzen liegen!
Nur so entsteht ein einladendes und einzigartiges Zuhause.
Was Sie jetzt sofort tun können, um Ihren persönlichen Wohlfühlräumen näherzukommen…

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