WOHNBLOG
Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
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Für alle, die mit Herz und Seele ihr Zuhause einrichten.
von Katrin Täubig
Ich finde, bei der Wohnungseinrichtung gilt: Erlaubt ist, was gefällt – und trotzdem kann beim Einrichten der eigenen Wohnräume so manches schiefgehen. Bei der Einrichtung und Dekoration von Räumen gibt es nämlich Regeln, die ganz grundsätzlich gelten und dabei helfen, ein Zuhause wohnlich einzurichten – unabhängig von Modefarben oder Trends.
Die groben Schnitzer sind selten irgendwelche Accessoires, die Ihr Freundeskreis hässlich findet. Oder einzelne Möbelstücke, die vermeintlich nicht zusammenpassen. Es geht eher um die grundsätzlichen Dinge, die einladende Räume ausmachen.
Denn – und das kennen Sie ganz sicher auch – manchmal besucht man Freunde das erste Mal zuhause und denkt:
Gar nicht mein Stil hier, aber insgesamt unglaublich gemütlich und schön. Wie haben die das bloß gemacht? Diese Analyse möchte ich Ihnen gern abnehmen.
Deshalb kommen hier die 7 häufigsten Fehler, die Sie bei der Wohnungseinrichtung machen können.
Wie Sie sie vermeiden können, verrate ich Ihnen natürlich auch.
Wenn ich mit meinen Kunden herausarbeiten möchte, welche Bedürfnisse der zu planende Raum denn überhaupt erfüllen soll, stehen die meisten erstmal auf dem Schlauch.
Dabei ist das eine ganz zentrale Frage bei der Inneneinrichtung.
Eine Antwort wie „im Wohnzimmer will ich wohnen und im Schlafzimmer will ich schlafen“ ist dabei natürlich wenig hilfreich. Unter „schlafen“ können wir uns wahrscheinlich alle noch etwas vorstellen, was nah an der Lebensrealität des Kunden ist. Aber was genau ist denn bitteschön „wohnen“?
Das aller-aller-erste, und ich kann es gar nicht häufig genug sagen, was Sie bei der Einrichtung Ihrer Räume machen sollten, ist deshalb eine ausführliche Bedarfsanalyse.
Wenn Sie häufig allein oder zu zweit sind, benötigen Sie keinen Esstisch für acht Personen, der Ihnen wichtige Fläche raubt. Wenn Sie viel Besuch haben, ist ein einzelnes Sofa für drei Personen im Wohnzimmer sicher nicht das geeignete Sitzmöbel. Denn dort würden Ihre Gäste wie die Hühner auf der Stange hocken. Und das ist wenig kommunikativ.
Überlegen Sie im Vorfeld also genau, wofür Sie den zu planenden Raum nutzen möchten.
Tja, da stehen Sie nun im Möbelhaus, weil Sie Ihr Wohnzimmer neu einrichten wollen.
Und Sie sehen:
Riesige Sitzlandschaften – derzeit vorzugsweise in Grau. Wohnwände. TV-Bänke. Und Esstische, die nicht selten das Format eines Doppelbetts haben. Blöd, wenn Ihr Wohnzimmer gerade mal 20 Quadratmeter misst.
Jetzt Pi mal Daumen zu überlegen, ob das Sofa locker an die Wand gegenüber vom Fenster passt und auch für den Esstisch noch genügend Platz in der dafür vorgesehenen Nische bleibt, ist keine gute Idee.
Deshalb lautet mein Rat:
Bevor Sie in Richtung Einrichtungshaus aufbrechen, greifen Sie bitte unbedingt zum Zollstock und legen Sie einen maßstabsgetreuen Grundriss des Raumes an, den Sie einrichten möchten. Zeichnen Sie nicht nur die Wände ein, sondern auch Fenster, Türen, Heizkörper etc.
Nur so können Sie auf Nummer sicher gehen, dass die Möbel nicht zu klein sind und Ihr Wohnzimmer anschließend aussieht wie eine Puppenstube. Oder – fast noch schlimmer – die Neuanschaffungen völlig überdimensioniert sind. Dann können Sie am Tisch zwar sitzen, aber leider nicht wieder aufstehen, weil sich der Stuhl nicht weit genug zurückschieben lässt…
Gerade großzügig bemessene Räume wirken ziemlich langweilig und unstrukturiert, wenn Sie alle Möbel artig nebeneinander an den Wänden aufreihen. In der Mitte bleibt dann zwangsläufig ein großer Freiraum, der seltsam leer aussieht und komplett ungenutzt bleibt.
Schade um die Fläche, die ja trotzdem Geld kostet, beheizt und gepflegt werden muss.
Die Alternative ist jetzt natürlich nicht, das Sofa mitten in den Raum zu stellen. Wenn Sie mich schon ein bisschen kennen, wissen Sie, dass ich Wert darauf lege, Sitzplätze so zu gestalten, dass Sie dort möglichst geschützt und geborgen entspannen können.
Sie können aber ein Regal, ein Sideboard oder einen Konsoltisch als Raumteiler nutzen, um Ihr Zimmer in unterschiedliche Bereiche zu gliedern. Und auch den Schreibtisch dürfen Sie einfach mal um 90 Grad drehen, damit Sie nicht immer nur die Wand anschauen, wenn Sie daran sitzen.
Manchmal kann es auch ein guter Trick sein, ein Möbel leicht schräg zu stellen – das lockert den Raum auf. Er wirkt dynamischer.
Viele meiner Kunden sagen: „Wir haben erstmal alles in Weiß gestrichen, weil wir dachten, da macht man nichts falsch.“ Hm, aber nur weil etwas nicht falsch ist, ist es noch lange nicht wohnlich, oder?
Warum haben bloß so viele Menschen Angst vor Farbe?
Werfen Sie spaßeshalber bitte mal einen Blick in Ihren Kleiderschrank. Hängen da auch nur Teile in Schwarz, Weiß, Grau und Beige?
Na, also.
Farbig heißt ja nicht zwangsläufig knallbunt. Es gibt so schöne dezente und leicht vergraute Farbtöne, die die Raumatmosphäre spürbar verbessern. Weil sie den Wänden schmeicheln. Weil sie für Wärme und Geborgenheit sorgen. Weil sie sich eben nicht in den Vordergrund drängen, sondern eine schöne Bühne für Ihr Mobiliar sind.
Das Schlimmste, was Sie in Sachen Beleuchtung machen können, ist, eine einsame, aber große Deckenleuchte aufzuhängen, die Ihren Raum komplett und bis in jeden Winkel ausleuchtet. Sie werden sich fühlen wie bei Flutlicht im Stadion – versprochen.
Da können Sie in Sachen Wandgestaltung, Möbelauswahl und Textilien übrigens noch so viel richtig gemacht haben…
Dass Sie eine Deckenleuchte zur Orientierung im Raum oder beim Saubermachen benötigen, ist völlig klar. Für eine schöne Atmosphäre sorgen aber Steh-, Wand- und Tischleuchten.
Verteilen Sie also lieber mehrere kleinere Lichtquellen im Zimmer, die ein indirektes oder gedämpftes Licht spenden. So bekommt der Raum Tiefe und lässt sich wunderbar in unterschiedliche Bereiche gliedern.
Das sorgt dann außerdem für ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten.
Nackte Fenster sind selten ein Fest für's Auge. Scheint tagsüber ordentlich die Sonne rein, heizt sich der Raum enorm auf. Dafür blicken Sie abends auf große schwarze Vierecke. Abgesehen davon sitzen Sie in Ihrem Zuhause förmlich auf dem Präsentierteller und Ihre Nachbarn bekommen einfach alles von Ihnen mit.
Viel schöner: Geben Sie Ihren Fenstern ein Kleid!
Das können Gardinen, Vorhänge, Rollos, Jalousien oder Plissees sein – Hauptsache Sie sperren damit im Sommer die pralle Sonne aus und schützen abends und im Winter Ihre Privatsphäre. Wenn Ihre Fensterverkleidung dann noch farblich und stilistisch zu Ihrer Einrichtung passt, haben Sie alles richtig gemacht!
Wenn sie nicht gerade eine Ausbildung zum Dekorateur gemacht haben, gehen Sie am besten zu einem guten Raumausstatter und lassen sich die schönen Kleidchen auf Maß anfertigen und auch montieren.
Denn nichts ist ärgerlicher als Vorhänge, die fünf Zentimeter zu kurz geraten sind und aussehen wie eine Hochwasserhose…
Lernen Sie, auch mal nein zu sagen.
Zur achten Vase, die auf Ihrem Sideboard eigentlich gar keinen Platz mehr hat. Zum Kissen in der gerade so angesagten Trendfarbe, das immer nur im Weg liegen wird, wenn Sie sich auf's Sofa setzen wollen. Und zum hundertsten Stehrumchen, das Sie beim Saubermachen wegräumen und anschließend wieder kunstvoll aufstellen müssen.
Bitte glauben Sie mir: Weniger ist mehr.
Gerade bei der Dekoration von Wohnräumen ist es ein schmaler Grat zwischen wirkungsvoll und überladen. Reduzieren Sie Ihre Deko-Schätzchen deshalb auf wenige Lieblingsstücke. Die jedoch sollten Ihnen maximal am Herzen liegen.
Und: Entsorgen Sie alles, was Ihnen nicht wirklich etwas bedeutet!
Nur weil Ihnen jemand mal etwas geschenkt hat, was Ihnen überhaupt nicht gefällt, ist dies noch lange kein Grund, Ihre Wohnung damit zu verschandeln. Im schlimmsten Fall kommen noch weitere Hässlichkeiten hinzu, denn das scheint Ihnen ja zu gefallen. Sonst hätten Sie es nicht so dekorativ platziert…
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